Über ein Jahr nach einer mutmaßlichen Sexualstraftat ist es der Bundespolizei gelungen, den dringend Tatverdächtigen im Bremer Hauptbahnhof festzunehmen. Eine zivile Beamtin der Bundespolizeiinspektion Bremen erkannte am Dienstagnachmittag den 26-jährigen Mann unter den Reisenden – sein Gesicht war ihr von einem Fahndungsfoto bekannt.
Die sogenannte „Quattro-Streife“, ein gemeinsamer Einsatztrupp aus Bundes- und Landespolizei, DB Sicherheit und Ordnungsamt, wurde zur Unterstützung gerufen und nahm den Mann noch vor Ort fest.
Laut bisherigen Erkenntnissen soll der aus Guinea stammende Verdächtige im Herbst 2023 eine 16-jährige Jugendliche nach einem Discobesuch in Bremen bedrängt und während der Zugfahrt in Richtung Bremerhaven mehrfach unsittlich berührt, geküsst und sogar gebissen haben. Zudem versuchte er, sie in eine Zugtoilette zu drängen. Nur durch das mutige Eingreifen eines 43-jährigen Mitreisenden konnte womöglich Schlimmeres verhindert werden. Der Mann aus Beverstedt wurde später für seine Zivilcourage ausgezeichnet.
Der Tatverdächtige, der in Bremen wohnhaft ist, war der Polizei bereits wegen früherer Delikte bekannt. Gegen ihn lag zudem ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Bremen wegen gefährlicher Körperverletzung vor – eine Geldstrafe in Höhe von 570 Euro war noch offen.
„Ich danke den eingesetzten Kolleginnen und Kollegen für ihre Aufmerksamkeit und Ausdauer“, sagte Carsten Kreimer, stellvertretender Leiter der Bundespolizeiinspektion Bremen. „Nach mehr als einem Jahr ist es ein großer Erfolg, den Täter identifizieren und festnehmen zu können.“
Der Mann muss sich nun strafrechtlich verantworten – sowohl für die Tat aus dem Jahr 2023 als auch für seine bisherigen Delikte.